Anekdoten

Im Protokollbuch steht geschrieben, dass es gegen Ende der 50er Jahre aus einer Tuba sehr gestunken haben soll. Man konnte ermitteln, dass anlässlich eines vergangenen Vespers irgend ein Musikfreund ein Pfund Mett im Schalltrichter der Tuba versenkt hatte.

Ein Unding war's - das ging ja nun gar nicht: Da erdreistete sich im Herbst 1984 unser Musiker Wilfried Rengelshausen doch tatsächlich, zum Übungsabend eine Thermoskanne Kamillentee mitzubringen. Pfui!

3. Hermann Otto gab ein Würstchenessen aus - und zwar "Rossbratwürstchen". Helmut Wöbbecke hörte zunächst "Rostbratwürstchen" - und es schmeckte. Als ihm die Herkunft der Würstchen dann klar wurde, konnte er sie allerdings nicht bei sich behalten. Schade drum.


- Anlässlich unseres Konzertes im Jahre 1985 verfasste unser Kamerad Helmut Wöbbecke die folgenden Verse -

 

 

Du sitzt schön zu Hause und eh man’s gedacht
Ist’s Mittwochabend, ganz kurz vor halb acht.
Schnell rein in die Jacke, verdammt noch einmal
Und ab geht es runter zum Übungslokal.


Hier sind alle schon da, die Onkel und Tanten
Die meisten davon sind meine Bekannten.
Anke will mich mit den Karten gleich locken,
Die anderen still vor der Theke rumhocken.


Nur Reinhold, der Chef, der steht in der Mitten,
Er probt mit den „Neuen“, ist niemals zerstritten.
Doch dann ist es soweit, jetzt geht es gleich los,
Die Noten verteilt, da ist der Notenwart groß.


Auch Sauberkeit herrscht hier, ein alter Zopf,
Vor jedem Bläser ein Spucketopf.


Der Dirigent taktvoll den Taktstock erhebt,
Alles ist ruhig, nur der Schlagzeuger bebt.
Dann ein Ton, furchtbar und voller Qual,
In einem Horn steckte noch ein Schal.


Nachdem dieses Übel ist behoben,
Müssen wir den Dirigenten loben:
Verliert nie die Ruhe, kann sich immer beherrschen,
Ob er mit uns übt Walzer, Polka und Märsche.


Er weiß ja, das macht uns auch Mut,
Die Grafelder Bläser, die sind schon ganz gut.
Rechts von Ihm, da sitzen die allen bekannten,
Unsere Schönsten, die Klarinettentanten.


Ob Claudia, Kerstin, Iris, Heike und Anke,
Die geben sich Mühe, sind niemals im Zanke.

 

Die Flügelhörner, recht schwach an der Zahl,
Sie anzuhören, ist niemals ne Qual.
Den Erwin, Rolf, Karl, und Volker, das müsst ihr euch merken,
Wird in Zukunft der Heiner noch verstärken.


Daneben die Trompeten, die tun gern einen verlöten.
Lutz und Günter, diese beiden, die mögen sich schon gerne leiden.
Nur manchmal es dahinten kracht, wenn draußen hell der Vollmond lacht
Der Günter kriegt dann leicht nen Riß
Weil gar zu wacklig sein Gebiß.


Nun kommen die Hörner, hoch drei an der Zahl,
Sie blasen den Nachschlag, keine andere Wahl,
Helmut und Erich tun sich gern was erzählen,
Doch Martin möchte lieber ne Marlboro quälen.


Die kleine Trommel erklingt aus der Ecke,
Dort sitzt Friedrich in seinem Verstecke.


Neben ihm, was ist denn das?
Ach Heinrich-Ernst mit dem Brummelbass.
Er raucht nicht, verbrennt sich drum niemals die Pfoten,
Doch oftmals da sucht er verzweifelt die Noten.

Auch sein Verweilen ist niemals recht lange.
Man spricht schon: Er darf nicht, er ist etwas bange.


Sein Junior Erik gleich neben ihm sitzt
Und hinter dem Baritone schwitzt
Nett, freundlich und immer hellwach,
Nur auf der Lunge noch etwas schwach.


Heiko und Dieter sind immer bei Laune.
Sie sorgen für Stimmung, sie blasen Posaune.
Es ist schon recht lustig, es quietschen die Seelen,
Wenn sie ihre Hundehärken quälen.


Sabine und Wiwi, wer glaubt das schon,
Sind Spitze auf dem Saxophon.
Sie lassen es heulen, jaulen, wimmern,
Und manchmal kommt es noch zu Schlimmeren.

Auf seinen Wunsch bald in ihrer Mitte
Karl Abschlag in ihrem Bund der Dritte.


Und nun die Krone der Kapelle.
Die Tenorhörner sind immer zur Stelle.
Frank, Helmut und Heini, diese drei Recken,
Die brauchen sich wirklich nicht zu verstecken.
Sie blasen die Töne, ob hoch oder tief,
Und niemals klingt einer quer oder schief.


Bum-Bum-Bum, Bum-Bum-Bum!!!!
Bei mir geht’s im Kopf schon herum.
Denn Hermann haut mit seiner Bommel
Immer auf die dicke Trommel.
In allen Tempis, ohne Pause, ist er auf diesem Ding zu Hause.


Stolz hinter seinem Schlagzeug thront
Der Jens, der auf der Halbe wohnt.
Bei Rumba, Samba ist er Spitze, erzählt auch manchmal faule Witze.
Nur leider er uns zu oft fehlt,
Sonst hätt’ ich von ihm mehr erzählt.
 
Dies war hier die aktive Schar.
Fünf kommen noch, das ist doch klar.

Bettina, Jürgen, Holger, Karl und Heiner,
Die müssen noch üben, von selbst kann das keiner.


Ja, bei uns gibt es Feine, Große und Kleine,
Alte und Junge, Dünne und Fette
Und auch manche Knörenpötte.


Die hält hier zusammen, wir freuen uns sehr,
Musikzugführer Rolf, er hat es schon schwer.
 
Nachdem ich mich hier durchgequält,
Von allen euch hab was erzählt,
Will ich noch sagen, weil mich keiner jagt,
Unser Musikzug ist schon hoch betagt.

Ich will nicht lügen, es ist wirklich wahr,
Er besteht heuer achtundachtzig Jahr.


Höhen und Tiefen haben wir durchschritten,
Und manchen Kummer schon erlitten.


In der Kasse stets „dalles“, das ist oft sehr bitter,
Drum warben wir an zwanzig Ritter,
Die uns unterstützen mit fördernder Hand,
Ihnen gilt unser besonderer Dank.
 
Will heut nicht noch mehr rumknören,
Will euch beileibe nicht belehren,
Drum hebet fröhlich eure Gläser,
Es grüßen die Grafelder Bläser!



Grafelde, den 9.3.1985